Brandschutzlexikon - Löschanlage

Wenn man Löschanlage hört, denkt man häufig an amerikanische Spielfilme, in denen eine Sprinkleranlage in einem gesamten Gebäude aufgrund eines Feuerzeuges auslöst. Dabei muss man festhalten, dass derartige Szenen wie so oft nur im Film vorkommen. Denn die „normale“ Löschanlage arbeitet anders.

 

Aber was ist eine „normale“ Löschanlage?

 

Im Grunde genommen ist der Begriff der „normalen“ Löschanlage eigentlich falsch. Denn eine Löschanlage muss für die jeweilige Situation ausgewählt und ausgelegt werden. So kann eine wassergespeiste Sprinkleranlage für eine Lagerhalle vollkommen passend sein, für eine Bibliothek aber der Alptraum. Also muss vor Auswahl der Löschanlage das jeweilige Schutzziel der Löschanlage definiert werden, was soll mit der Anlage bezweckt werden?

 

Wenn das Schutzziel lautet, dass ein Brand unabhängig von den Folgen der Löschwasserbeaufschlagung gelöscht werden soll, dann ist sicher die Wasserlöschanlage mit geschlossenen Sprinklerköpfen die richtige Wahl. Dies ergibt sich insbesondere aus den Kosten für das Löschmittel, die bei Wasser relativ gering sind, sowie der Löschanlagentechnik, die bei Sprinkleranlagen ausgereift und bewährt ist.

 

Wenn Kulturgüter geschützt werden sollen, kann über Hochdruck-Nebel-Löschanlagen oder Gas-Löschanlagen nachgedacht werden. In verschiedenen Fällen werden auch Dauer-Inertisierungs-Anlagen eingesetzt. In diesem Fall wird die Sauerstoffkonzentration im Raum dauerhaft so niedrig gehalten, dass ein Brand erst gar nicht ausbrechen kann.

 

Bei Theaterbühnen werden sog. Sprühflut-Löschanlagen eingesetzt. Dadurch soll ein Brandüberschlag von der Bühne in den Zuschauerraum verhindert werden, die Löschanlage ersetzt damit eine Wand, die einen gewissen Feuerwiderstand hat.

 

Im Gegensatz zu den zuvor genannten Löschanlagen, die automatisch einen Brand bekämpfen, gibt es auch Anlagen, bei denen z. B. von der Feuerwehr Löschwasser eingespeist werden muss. Erst dann ist eine Löschwirkung vorhanden.

 

Man muss auch unterscheiden zwischen den unterschiedlichen Auslösearten. So gibt es Löschanlagen, die geschlossene Löschdüsen haben und die erst nach einer längeren Temperaturbeaufschlagung auslösen. In diesem Fall lösen immer nur einzelne Düsen aus, die über einen längeren Zeitraum einer erhöhten Temperatur ausgesetzt waren. Damit wird nur der Bereich mit Wasser gelöscht, der auch vom Brand betroffen ist.

 

Demgegenüber stehen Anlagen mit offenen Löschdüsen. Hier erfolgt die Auslösung im Regelfall über eine Brandmeldeanlage. Um eine Fehlauslösung zu vermeiden, werden zusätzliche Sicherheitsmechanismen vorgesehen. So kann vorgegeben sein, dass die Anlage erst bei Ansprechen von mindestens zwei Brandmeldern auslöst.

 

 

 

 

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